Nicht immer ergibt alles einen Sinn, wie man handelt und lebt. Aber das muss es doch eigentlich auch gar nicht. Vieles lässt sich ganz einfach mit Hilfe der Psychologie erklären
oder zumindest deuten. Was ist es nur für eine Kraft, die 22 Menschen dazu bewegt, einer mit Luft gefüllten Lederkugel hinterherzujagen? Was ist es, das einen Menschen dazu bewegt, sich
auf ein mit Ledergeschirr gezähmtes Tier zu schwingen und es in beliebigem Tempo in die gewünschte Richtung zu lenken? Was ist es? Habt ihr eine Antwort darauf? Eine lebensnotwendige Antwort
dafür, habe ich jedenfalls nicht gefunden. Ich denke, das ist es, was man als individuelles Vergnügen bezeichnen kann. Respektiert und akzeptiert es nun mal so wie es ist.
Oder stelle ich es etwa in Frage, welchen Sinn es macht, dutzend Mal mit Vollgas den selben Weg auf einer abgesperrten Strecke im Kreis zu fahren oder etwa nach dem Sinn zu fragen mit wie vielen Versuchen man
es schafft eine weiße Kugel über eine grüne Wiese in ein kleines Loch zu schlagen? Nein! Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, was er als Vergnügen bezeichnet und ihn
glücklich macht. Bei mir ist es eben das Reiten. So ist das nun mal.
Für Pflanzen und Tiere, sowie die agrikultivierte Natur interessiere ich mich - solange ich denken kann - eigentlich schon immer. Aus diesem Grund habe ich mich auch
entschlossen mich beruflich und freizeitlich damit zu beschäftigen. Meine ersten Reitstunden absolvierte ich in den Pfingstferien 1996 in einem Ferienpark im Bayerischen
Wald. Nach einer beträchtlichen Pause, sehnte ich mich nach circa einem Jahr nach dem Ende meiner Ausbildung, nach einem Wesen, das immer für mich da ist und dem ich anspruchslos
vertrauen kann. Seit Oktober 2001 reite ich regelmäßig und seit August 2003 mit einer englisch gerittenen, 1997 geborenen Haflingerstute namens Ronja als Pflegepferd im
Südwesten von Augsburg. Nach ein paar kleineren und größeren Dominanzkämpfen, bin ich nun fast so weit, in jeder normalen Situation den Kurs und das Tempo zu bestimmen. Wenn
das Wetter und die Jahreszeit es zulassen, reiten wir entweder alleine oder gemeinsam mit anderen durch die Wälder oder über Wiesen und Felder. Im Sommer ist auch mal Baden
in einem nahe gelegenen Fluss angesagt. Hin und wieder versuche ich mich auch mit der Dressur, aber mit deutlich weniger Enthusiasmus und Erfolg.
Ab Mitte 2008 reite ich nur noch gelegentlich bei guten Freunden. Von Zeit zu Zeit begebe ich mich auf einen Reiterhof im Oberpfälzer Wald, um dort vor allem am qualifizierten Springunterricht teilzunehmen. Es macht Spaß, ich bin glücklich und das ist die Hauptsache.
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