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Glas zerschellt, und Wein wird knapp,
Freunde auch versagen -
Eldir wird im sichern Trab
mich alle Wege tragen.
Es schlagen oft gar tiefe Wunden
die Krallen unsrer Welt.
Seit ich dieses Pferd gefunden,
mein Leben Freud’ enthält.

(aus Island)
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Kamerad Pferd

Pferde war´n zu allen Zeiten
stets dem Menschen treu ergeben,
standen hilfreich ihm zur Seite
oft ein ganzes Pferdeleben.

Makellos und ohne Tadel
viel gepriesen ihre Stärke
voller Anmut Stolz und Adel
züchterische Meisterwerke.

Manchen dieser edlen Tiere
ward ein Denkmal auferstellt
und fast auf der ganzen Erde
hat man laut von ihm erzählt.

Doch wer denkt an alle diese,
die im Rampenlicht nicht stehen,
die noch keine grüne Wiese,
keinen hellen Stall gesehen.

Wer denkt an die Grubenpferde,
die in immer dunkler Nacht
tief dort unten in der Erde
all ihr Leben zugebracht?

Und das unbekannte Pferd,
dass im Krieg dein treuer Freund gewesen,
dass die Kugel von dir abgewehrt,
sag, wo kann ich seinen Namen lesen?

Und das Pferd dort im Waggon
wartet auf den nahen Tod.
Warum in besten Jahren schon,
wer gab ihm kein Gnadenbrot?

Es hat sein Bestes stets gegeben,
nun ist´s gebunden und gefangen
und muss so früh in seinem Leben
dafür den bitteren Lohn empfangen.

Ich kauft es gerne, wär ich reich,
sein Blick stellt mir so viele Fragen
doch kann ich traurig und beschämt zugleich
nur leise DANKE zu ihm sagen.

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Es ist zu einfach

Es ist zu einfach einen Straßenköter zu streicheln
Zuzusehen
wie er in ein Auto läuft
und zusagen
es war nicht mein Hund.

Es ist zu einfach
eine Rose zu bewundern
sie zu pflücken
und zu vergessen
Wasser in die Vase
zu geben.

Es ist zu einfach
einen Menschen zu benützen
zu lieben ohne Liebe
ihn stehen zu lassen
und zu sagen
ich kenne ihn nicht mehr.

Es ist zu einfach
seine Fehler zu kennen
sie auszuleben
auf Kosten anderer
und zu sagen
ich bin eben so.

Es ist zu einfach
wie wir uns leben.
Schließlich
ist Leben
einfach
eine
ernste
Sache.

(Margot Bickel)

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