Die elektronische Bildbearbeitung (EBV) lehne ich zwar nicht grundsätzlich ab, mein Prinzip aber ist es, sich auf so wenig wie möglich und so viel wie nötig zu beschränken - auf jeden Fall aber so weit zu reduzieren, dass man es nicht gleich erkennen kann. Meine Veränderungen führe ich mit Adobe Photoshop Elements 2.0 aus und denke auch in Zukunft nicht daran in diese Richtung zu investieren. Die häufigsten Maßnahmen umfassen Bilder komprimieren bzw. verkleinern, Ausschnitte kontrollieren, Horizont geraderücken, Bereiche aufhellen bzw. abdunkeln, Kontraste und Tonwerte verändern, Schärfe und Helligkeit regulieren und in besonderen Fällen auch störende Objekte entfernen oder fehlende Flächen erschaffen. Beschriftungen und Färbungen gehören auch immer häufiger mit dazu. Vieles ist sicherlich Geschmackssache. Einige bevorzugen knallige Farben, andere stehen eher auf weiche Farbtöne. Ich versuche den goldenen Mittelweg zu finden, aber alleine schon beim Schnitt, beim Rahmen oder der Beschriftung, scheiden sich die Geister. Das schöne an der Fotografie ist, dass es kein Richtig oder Falsch gibt. Alles was seine Bewunderer findet ist erlaubt. Egal ob scharf oder unscharf, verrauscht oder klar, farbstichig, zu hell, zu dunkel oder schief, ob mit dickem oder mit dünnen Rahmen, farbig oder schwarzweiß. Es gibt keine allgemeinen Regeln zur Fotografie. Alles ist Geschmackssache und gerade eben das, ist das Schöne daran. Erlaubt ist alles was gefällt.

Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.
(Andreas Bernhard Lyonel Feininger, amerikanischer Fotojournalist, *27.12.1906 in Paris, † 18.02.1999 in New York)